Ab dem 27. Februar zeigt SYFY exklusiv die brandneue Comic-Adaption Deadly Class aus der Feder von Rick Remender. Wo andere Serien und Filme uns dieses beliebt-berüchtigte Jahrzehnt der Modesünden und Popsongs als kunterbunte Welt des Skurrilen vorführen, bringt Deadly Class die düstere Seite dieser Zeit in einer der faszinierendsten Städte der USA, dem Schmelztiegel der Kulturen an der amerikanischen Westküste, zum Vorschein. Ort der Handlung: San Francisco.

Doch war der Weg zur Serie für den Schöpfer der Graphic Novels kein leichter. Interessanterweise gefiel den Bossen verschiedener Studios die Idee einer Serie über die Generation der 1980er-Jahre nämlich nicht. Zumindest nicht in der Art, wie Remender es vorschwebte. Dieser wollte die Punk-Subkultur in den Fokus rücken und eine abgründige und komplexe Welt voller Grautöne zeigen. Für ihn stand fest, dass es seine eigene Generation sein musste, die in der Serie – wie auch in den Comics – im Mittelpunkt stehen sollte. Ironischerweise schien es aber so, dass die Grundidee bei den Studios dennoch so gut ankam, dass das Thema immer wieder aufflammte. Der Tenor war: Lasst es uns gerne machen, aber verschiedene Parameter ändern. So war man zum Beispiel der Meinung, dass die heutige Jugend nicht auf eine Serie anspringen würde, in der es keine Smartphones gäbe.

Für Rick Remender stand indes immer fest: Entweder würde die Serie nach seinen Regeln entstehen oder gar nicht. Er wollte einen Großteil der Drehbücher schreiben, deren Welt entwickeln, die Musik aussuchen und auch sonst in allen Bereichen der Produktion ein Mitspracherecht erhalten. Für ihn war der Stoff eine Herzensangelegenheit und er wollte seine Vision nicht durch Vorgaben der Industrie korrumpiert sehen. Es klingt fast wie ein Märchen, doch wurde sein Durchhaltevermögen schließlich belohnt.

Sony stellte ihm Miles Orion Felsott zur Seite, SYFY zeigte Interesse und eines Tages meldeten sich die Russo Brüder bei Remender. Auch sie outeten sich als Fans der Vorlage und wollten gerne in das Projekt einsteigen. Mit ihnen und Sarah Finn, der Casting-Direktorin aller Marvel-Filme, bog die Umsetzung von Deadly Class letztlich auf die Zielgerade ein.

Benedict Wong, bekannt aus „Doctor Strange“, „Avengers: Infinity War“ und „Marco Polo“, konnte für die Rolle des Master Lin gewonnen werden, was ohne die Russo Brüder und ihre Marvel-Verbindung nie denkbar gewesen wäre. Für Rick Remender handelte es sich dabei nach eigenem Bekunden um einen Glückstreffer.

Eine große Aufgabe stellte allerdings noch die Übertragung der Gewalt aus den Comics dar. Insbesondere angesichts der vielen furchtbaren Geschehnisse in amerikanischen Schulen der letzten Jahre, wollte Remender nicht Gefahr laufen, diese zu verherrlichen. Als Vater sah er sich zudem in einer besonderen Verantwortung, keine Bildsprache zu verwenden, die fehlgedeutet werden könnte. Für ihn lag das Problem eindeutig im Wechsel des Mediums. So existiert in den Zeichnungen eine metaphorische Ebene, die in einer Real-Serie nicht einzufangen ist. Daher war an dieser Stelle Vorsicht geboten.

In seiner Geschichte gibt es an der Schule daher konsequenterweise keine Feuerwaffen, was das Abstrakte der Welt betont und verdeutlicht, dass wir es hier mit einer reinen Fantasie zu tun haben. Für ihn sollte die visuelle Umsetzung eher auf eine Art geschehen, als würde ein Richard Linklater(„Before Sunrise“, „School of Rock“) Tarantinos „Kill Bill“ verfilmen.

Somit ist Deadly Class auf der einen Seite ein Abbild von Rick Remenders Erinnerungen an das Lebensgefühl seiner Generation inmitten der 1980er-Jahre, auf der anderen jedoch auch eindeutig unserer Realität entrückt. Ein spannender Drahtseilakt, den das Team mit viel Herzblut umsetzte.

SYFY zeigt DEADLY CLASS ab dem 27. Februar 2019 um 20.15 Uhr, zum Auftakt mit einer Doppelfolge, danach immer mittwochs um 21.00 Uhr mit einer neuen Episode. Die Wiederholung der Vorwochenfolge ist jeweils um 20.15 Uhr zu sehen.

Von Peter

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