Schon 1981 gab es eine Realverfilmung von André Franquins Büroboten Gaston. Das Werk, das auch in Deutschland ausgewertet wurde, heißt ALLES IM GRIFF. Knapp 40 Jahre später gibt es eine neue Verfilmung des Comic-Klassikers, der am selben Problem wie damals leidet: Wie macht man aus einer Reihe von einseitigen Gags eine fortlaufende Geschichte mit nötiger Charakterentwicklung?

Ein neuer Praktikant im zu kurzen grünen Rollkragen-Pulli mischt die Agentur Au petit Coin auf: Hat es Gaston etwa darauf angelegt, Geschäftsführer Demel in den Wahnsinn zu treiben? Denn dem jungen Mann ist sein Büroschlaf heilig, weshalb die Post gern auch mal liegen bleibt. Andererseits sprüht Gaston vor Erfindungsreichtum, wenn es darum geht, den Kolleginnen und Kollegen ihr Dasein schmerzhafter – Verzeihung: angenehmer zu gestalten.

Der erste Wermutstropfen ist, dass Gaston nicht länger in einem Verlag arbeitet, sondern in einer Firma, in der Mängelprodukte mit neuem Sinn versehen verkauft werden sollen. Gut, das ist nur eine kleine Änderung, aber an sich ist das eine unnötige Änderung. Von Vorteil ist, dass die Figuren ihren Comic-Vorbildern sehr ähnlichsehen. Darüber hinaus gibt es auch die Lachmöwe, das Goldfischglas und die Kakteenzucht – hier ist einfach vieles vorhanden, was man aus den Comics kennt. Die deutsche Synchronisation punktet, weil man die aus den Comics bekannten Namen verwendet hat.

Gefällig ist die liebevolle Umsetzung, was Kostümen und Requisiten betrifft. Besser als so kann es bei einem Realfilm wohl kaum aussehen. Der Film selbst hat eine sehr episodische Struktur, versucht aber, eine durchgehende Handlung zu erzählen. Einige der Gags kennt man aus den Comics und sind spaßig, manches ist aber auch reichlich albern. Fans können dennoch einen Blick riskieren.

Von Peter

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