Einäugige Monster auf dem Mars, Helden vom Jupiter, kriegerische Amazonen und Superpiraten aus dem All – all das und noch weit mehr gibt es in Planet Comics, einer neuen Reihe des Bildschriftenverlags, deren ersten beiden Bände gerade erschienen sind. Wie schon bei anderen Veröffentlichungen wie Phantom Lady setzt man auch hier auf den Nostalgiefaktor alter Comic-Hasen. Oder aber auf die Neugier jüngerer Leser, die gerne wissen wollen, wie man sich Science Fiction in den 1940er Jahren vorgestellt hat.

Die Antwort: Sehr, sehr simpel und reichlich krude. Diese Geschichten sind das Aushängeschild für flotte, eher hirnlose Action mit aufrechten Helden und schwachen Damen, die gerettet werden müssen. Das ist im Grunde die Farbversion dessen, was die schwarzweißen Serials wie Flash Gordon in den Kinos der 1930er Jahre waren. Die Zeichnungen sind dabei von wechselhafter Qualität, manche Arbeiten wie die von Malcolm Kildale beim Helden Auro, aber auch bei Captain Nelson Cole von der Solar Force zeichnen sich aber durch interessante und experimentierfreudige Layouts aus. Fast allen gemein ist jedoch, dass man mit sehr simpel gestalteten Hintergründen gearbeitet hat.

Die Geschichten machen auf ihre unschuldig-naive Art und Weise Spaß. Sie sind auch schnell erzählt, weil feinsinnige Charakterisierungen gar nicht erst vorkommen, aber es immer fiese Schurken und monströse Außerirdische gibt, die es zu bekämpfen gilt. Die ersten Ausgaben wurden von Zeichnern aus Will Eisners Studio bestritten, später kamen auch andere zum Zug. Eisner selbst zeichnete zum Teil Cover der Serie, so auch für die zweite Ausgabe.

Planet Comics erschien in den USA von 1940 bis 1953 und brachte es auf 73 Ausgaben. Die will der Bildschriftenverlag auch alle in monatlichem Turnus bringen.

Von Peter

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