Lange dachte man, dass Mark Millar mit KICK-ASS und HIT-GIRL abgeschlossen hätte, aber nun liegen die ersten Ausgaben neuer fortlaufender Serien vor. Beide werden – zumindest beim ersten Story-Arc – von Millar selbst geschrieben. Bei KICK-ASS ist John Romita Jr. der Zeichner, wodurch stilistisch der bekannte Stil fortgesetzt wird. Inhaltlich gibt es Neues, denn die Ex-Soldatin Patience zieht sich das Kick-Ass-Kostüm über, da sie ihre Familie durchbringen und ihre Nachbarschaft aufräumen will – im Robin-Hood-Stil mit gestohlenem Geld, das an die Armen, aber auch an sie geht.

Der Auftakt ist gut, die Motivation der Hauptfigur schlüssig, nur eines ist im Grunde ungeklärt: Wieso Patience eine vorhandene Superhelden-Identität übernimmt und nicht einfach eine neue kreiert. Das erste Heft macht Spaß, auch und gerade, weil Patience dank ihrer Ausbildung ein weit effektiverer Superheld ist, als es Dave Lizweski je gewesen ist. Aber eines ist das Heft dann sicherlich nicht: das neueste Kapitel der größten Superheldengeschichte aller Zeiten. So steht es auf dem Backcover, aber das ist pure Hybris.

HIT-GIRL wird von Ricardo Lopez Ortiz gezeichnet – und der Look ist gewöhnungsbedürftig, wie ein außer Rand und Band geratener Cartoon. Mindy arbeitet nun allein und kommt nach Kolumbien, um einen Auftragskiller als ihren Sidekick zu rekrutieren. Warum? Weil sie einsam ist. Das reicht aber nicht, da man sich nicht vorstellen kann, dass Mindy mit jemandem zusammenarbeitet, der mehr als 100 Menschen getötet hat. Das ist reichlich „out of character“, aber mal sehen, wie sich das in den nächsten Heften entwickelt.

Alles in allem ein guter, teilweise aber auch ein holpriger Neustart von Millars alten Erfolgen. Es wird spannend werden zu sehen, wie sich das Ganze in den nächsten Monaten machen wird.

Von Peter

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