Nun, da der Dantes Verlag mit der Publikation neuen Materials von Usagi Yojimbo begonnen hat, lohnt es, einen Blick auf den Anfang zurückzuwerfen.

Besonders komplex sind die im ersten Band vom Schwarzen Turm dargebotenen fünf Geschichten nicht, aber der Autor versteht es, ein Gefühl für das Japan des frühen 17. Jahrhunderts heraufzubeschwören, wobei sicherlich einiges an Recherche in die Akkuratesse des Gezeigten geflossen ist. Usagi Yojimbo ist, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, ein todernster Comic, in dem das Leben eines herrenlosen Samurais, seine Reisen und Abenteuer gezeigt wird. Könnte man auf den ersten Blick meinen, es mit einem netten Tierfunny zu tun zu haben, so wird dieser Eindruck flugs revidiert, denn wenn Miyamoto Usagi das Schwert kreisen lässt, dann gibt es auch Tote.

Der Ansatz, eine absolut ernsthaft gemeinte Geschichte mit den visuellen Möglichkeiten eines Funnys zu erzählen, ist mitunter gewöhnungsbedürftig, sorgt jedoch für ein ganz eigenes Flair, wie es nur wenige Comics ausstrahlen, wobei Sakais klarer Zeichenstil ein Übriges tut, den Leser in den Bann zu ziehen. Den Spaß lässt aber auch Sakai nicht ganz außer Acht, gibt es doch auch ein Cameo von Groo, dem Barbar, der Usagi beäugt und von diesem beäugt wird. Genauso erweist Sakai den großen Meistern seine Referenz und spielt nicht nur mit dem Titel „Einsamer Hase mit Kind“ auf Kazu Koikes grandioses Epos Lone Wolf and Cub an.

Der Auftakt von Usagi Yojimbo ist sicherlich nicht das komplexeste Comic-Werk, das es je gegeben hat, aber es zeigt sich hier schon das Potenzial, das die Serie und damit auch ihr Schöpfer über die nächsten Jahrzehnte entwickeln sollte. Fazit: Nicht nur für Freunde japanischer Samurai-Erzählungen empfehlenswert.

Von Peter

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