Es gab schon mal ein Zeitalter der Superhelden – und die kamen nicht aus Hollywood. Tatsächlich haben in den 1960er Jahren die Italiener sogar eigene Superhelden erfunden. Zwei davon haben nun ihre deutschsprachige DVD-Premiere gefeiert.

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In ARGOMAN – DER PHANTASTISCHE SUPERMAN (1967) wird in England das wertvollste Stück aus der Schatzkammer im Londoner Tower gestohlen. Scotland Yard verdächtig Argoman, den phantastischen Supermann, den alle wegen seiner übernatürlichen Kräfte und seiner telekinetischen Fähigkeit fürchten. Keiner kennt seine wahre Identität. Doch eben dieser wird zur Aufklärung unter seinem bürgerlichen Namen Sir Reginald Hoover zu Rate gezogen, da er sich in der Unterwelt sehr gut auskennt. Er führt nach außen hin das Leben eines charmanten und reichen Playboys, lebt aber zurückgezogen in einer feudalen Villa am Meer, die mit erlesenen Trophäen aus den Schatzkammern der ganzen Welt geschmückt ist. Sein einziger Schwachpunkt ist Sex, denn danach setzen bei ihm für sechs Stunden sämtliche Superkräfte aus. Doch die Krone wird zurückgegeben. Stattdessen wird ein geheim gehaltener Riesendiamant gefordert, mit dessen Fähigkeiten die Anführerin Jenabelle, die selbsternannte Herrscherin der Welt, die Erde regieren will.

Ganz ernst nimmt sich der Film nicht, zudem vermengt er das Genre des Superhelden mit dem des Heist-Films, bei dem es um den penibel durchgeführten Diebstahl von Pretiosen geht. Die Dialoge sind reichlich albern, tragen aber zum Charme des Films bei. Dazu kommt, dass der Held in seinem gelben Strampelanzug eine gewisse Coolness durchaus hat. Ein Pluspunkt: Die Lounge-Musik ist toll.

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Auch erschienen ist DAS ROTE PHANTOM SCHLÄGT ZU (1966). Darin tötet das rote Phantom bei einem Wrestlingmatch seinen Freund ungewollt und fühlt sich schuldig. Er ist fast unbesiegbar, Feuer, Kälte, Strom, Schuss- und Stichwaffen können ihm nichts anhaben, er kann sieben Minuten lang tauchen und verfügt über übermenschliche Kräfte. Sein Freund, der Chef des Geheimdienstes, bietet ihm eine neue Herausforderung an. Es wurden mittlerweile drei Boote überfallen und Uran und Quecksilber gestohlen, doch von den Dieben fehlt jegliche Spur. Schnell stößt das rote Phantom auf die richtige Spur, die ihn auf eine abgelegene, kleine Insel im karibischen Meer bringt, wo ein von Machtherrschaft getriebener Wissenschaftler, der sich selbst Teufel nennt, aus Uran und Quecksilber Unmengen an Gold herstellt, um damit die Weltherrschaft zu übernehmen. Doch im Geheimdienst gibt es eine undichte Stelle, die Freundin des roten Phantoms wird entführt. Der Teufel fühlt sich zu sicher, doch er hat seine Rechnung ohne das rote Phantom gemacht.

Was man zu ARGOMAN sagte, gilt auch hier uneingeschränkt. Die Action ist unschuldig, schön peppig und herrlich überdreht – im Grunde funktionieren diese Filme so ähnlich wie die BATMAN-Fernsehserie aus den 1960er Jahren. Die Handlung ist hanebüchen – inklusive Weltrettung vor megalomanen Schurken –, aber spaßig ist das Ganze schon.

Von Peter

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