ZORNGEBETE (18,80) ist die Adaption des gleichnamigen Romans von Saphia Azzeddine und erzählt von einer jungen Frau namens Jbaira, die Zwiesprache mit Allah hält, während sie aus ihrem Dorf verstoßen wird, sich zur Hure wandelt, das schöne Leben kennen lernt, nur um dann abzustürzen, als sie verhaftet wird.

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Es ist eine starke Geschichte über Emanzipation in einer Welt, in der Frauen zweitklassig sind. Das macht dieses Buch umso bemerkenswerter, weil kein Konflikt zwischen Glaube und einem selbstbestimmten Leben bestehen muss, wenn man dies nur genug will.

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STERN 1 (15,80 Euro) ist eine neue Westernserie, deren erster Band den knackigen Titel „Der Totengräber, der Tramp und der Mörder“ trägt. Im Mittelpunkt steht der Totengräber Stern, der von den Leuten nicht gemocht wird, aber inmitten einer Mordermittlung gerät, die mit seiner eigenen Vergangenheit zu tun hat. Das Western-Setting ist gefällig, aber tatsächlich eher Hintergrund, ist es doch ein Kriminalfall der gelöst wird – inklusive eines skurrilen Feelings, das von jeder einzelnen Seite ausgeht.

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DER RITTER UND DAS EINHORN (14,80 Euro) ist eine in Pastelltönen gehaltene Erzählung, in der der Ordensritter Juan auf dem Schlachtfeld eine Vision von einem Einhorn hatte, was sein Leben für immer verändert. Ist es Wahnsinn, der ihn beseelt, oder eine göttliche Vision, die ihn begleitet? Das will auch dieser Comic nicht klären, aber er erzählt eine fabelhafte Geschichte, die ihren Höhepunkt darin findet, zu erklären, wieso es keine Einhörner mehr auf der Welt gibt.

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DER WAFFENMEISTER (19,80 Euro) ist eine abgeschlossene Geschichte, in der ein heruntergekommener Waffenmeister einem alten Freund helfen soll, sich den Häschern des Klerus zu entziehen. Die simple Geschichte ist in großartige Bilder gekleidet und lebt von der grandiosen Atmosphäre der schneeverhangenen Szenerie, erzählt aber auch rasant vom actionreichen Überlebenskampf.

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Sehr vergnüglich ist die DINGODOSSIERS GESAMTAUSGABE (39,95 Euro) mit allen Geschichten von Rene Goscinny und Marcel Gotlib. Von 1965 bis 1967 erschienen im französischen Magazin „Pilote“ die meist doppelseitigen Geschichten. Es geht in ihnen um die Widrigkeiten des Alltags, aber auch um kuriose Beobachtungen und Gedanken, die Goscinny gemacht hatte. So zeigt der Auftakt dieses Bandes höchst amüsant, was ein Baby sagen würde, wenn es denn sprechen könnte. Eine durchgehende Heldenfigur gibt es hier nicht, alle paar Seiten muss man sich auf eine neue Situation einlassen. Der Humor hätte, so könnte man meinen, schon etwas in die Jahre gekommen sein können, aber ein paar moderne Anpassungen in der Übersetzung verhindern dies. Zudem Goscinnys Humor ohne von zeitloser Schönheit ist, wie seine Arbeiten für „Asterix“ und „Lucky Luke“ auch zeigen. Der knapp 300-seitige Prachtband verfügt auch über redaktionelles Bonusmaterial, das Aufschluss über die Entstehung der Dingodossiers gibt. t:

Von Peter

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