Das Comic-Magazin Menschenblut ist der Klassiker unter den deutschen Produktionen und des Comic-Untergrunds. Thematisch geht es in diesem Heft um alles, was Horror ist, wobei die deutschen Autoren und Zeichner in Kurzgeschichten erzählen, was ihnen gerade auf der Seele brennt.

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Darum finden sich hier neben klassischen Zombie-Geschichten und ultraharten Splattereinlagen auch spannende und intelligente Erzählungen, die oftmals ohne Kompromisse daherkommen.

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Gegründet wurde das Heft von Michael Hau, Michael Möller und Rochus Hahn. Die Intention der Macher war es, Comics für Erwachsene zu machen – ebenso, wie es amerikanische Vorbilder vorgemacht hatten. Dabei sollten die Beiträge aber natürlich von Deutschen kommen und nicht bloße Übersetzungen sein. Menschenblut entwickelte sich sehr schnell zu einem erstklassigen Magazin, bei dem oftmals mit der Arbeitsteilung zwischen Texter, Vorzeichner und Tuscher gearbeitet wurde – ein Vorgehen, das in den US-Comics vorexerziert wurde, hier zu Lande aber eher ungewöhnlich ist.

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Die Blutkru arbeitete fleißig an ihren Heften, erfand den Metzger Fröhlich, der gerne verhackstückt, was gerade da ist, und die Kult-Figur Dr. Dipperz, dessen Leben in zahlreichen Geschichten nachgezeichnet wurde. Dass es angesichts der Skrupellosigkeit des guten Doktors und seiner stets vorhandenen Experimentierfreude gar manchmal krass vonstatten ging, ist ja klar.

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Nach elf Ausgaben war mit dem Spaß jedoch Schluss. Ein Sozialarbeiter hatte die Hefte in einem Comic-Shop entdeckt und sie der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften überreicht. Eine Indizierung der Ausgaben 8 bis 10 stand bevor, weswegen die Herausgeber entschieden, das Heft einzustellen.

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1994 kehrte Menschenblut jedoch zurück. Das Heft wurde mit der Nr. 12 fortgesetzt, alte Bekannte wie der exzellente Zeichner Geier waren wieder mit von der Partie und neue Talente erhielten eine ansprechende Plattform. Sieben Jahre ging das gut, im September 2001 wurde die Reihe jedoch  mit der 37. Ausgabe eingestellt.

Von Peter

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