Für Comic-Fans ist WEISSE FELDER ein Leckerbissen, und das nicht nur, weil er sich mit der Szene an sich befasst, sondern auch, weil er eindrucksvoll die Angst vor der weißen Seite illustriert. Denn im Mittelpunkt steht der Zeichner Vincent, der nach Jahren einen Überraschungserfolg hatte. Jeder wartet nun auf den zweiten Teil, inklusive seinem Verleger und seinem Autor, aber Vincent hat eine Blockade. Er kann nicht anfangen, flüchtet sich in Ausreden und weiß nicht, wie er diese Phase überstehen soll.

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Autor Sylvain Runberg baut zum Ende hin noch das ganz große Drama ein, indem er seiner Hauptfigur ein Trauma beschert, das es vielleicht nicht gebraucht hätte. Die Geschichte an sich wäre auch so stark genug gewesen, auch wenn sie auf diese Art versöhnlicher endet.

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Interessant ist der Blick hinter die Kulissen des Verlagsgewerbes, auf die Beziehungen der Künstler untereinander und das Leben mit der Angst vor dem weißen Feld. Runberg haut hier auch real existierende Personen wie Emanuel LePage ein, dies aber nur als Cameo. Seine Figuren sind ansonsten schon fiktiv, auch wenn sie ausgesprochen lebendig erscheinen.

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WEISSE FELDER ist eine faszinierende Graphic Novel, die abseits von Trollen und Schwertschwingern eine sehr menschliche Geschichte erzählt – und gerade darum so viel stärker nachwirkt.

Von Peter

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