Neu auf dem deutschen Markt tummelt sich Erko, der Verlag von Ervin Rustemagic, der bislang die Titel von Hermann an Kult Editionen lizensierte, nun aber selbst auf den Markt geht. Passend gibt es bei den ersten vier Titeln auch gleich JEREMIAH 34. Außerdem wurden die ersten beiden Integral-Ausgaben der hierzulande unbekannten Zweiter-Weltkrieg-Serie DIE PARTISANEN veröffentlicht. Ein besonderes Highlight ist jedoch JAYBIRD von den finnischen Künstlern Jaako und Lauri Ahonen.

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Die Geschichte kommt fast ohne Dialoge aus. Im Mittelpunkt steht Jaybird, ein einsamer, isolierter Vogel, der das Haus nie verlassen hat und seine kranke Mutter pflegt. Er hat Angst vor der Außenwelt, hat sie ihm doch erzählt, welche Gefahren dort lauern, und ist doch neugierig. Aber kann er es wagen, einen Blick jenseits der verrammelten Fenster zu werfen?

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Die Ahonens erzählen mit ausdrucksstarken Bildern. Die Emotionen ihrer Hauptfigur kann man immer in ihrem Gesicht ablesen. Sehr schön ist der einzige Kontakt, den Jaybird abseits seiner Mutter hat. Eine Spinne, die ihm schon mal den Daumen nach oben bedeutet, wenn er etwas richtig gemacht hat. Aber eher ist es so, dass Jaybird sich das einbildet. Die Paranoia setzt ihm zu, die Isolation hat ihn zu einem armen Wicht gemacht. Er ist der Norman Bates der Vogelwelt.

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JAYBIRD wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Die expressionistisch anmutende Geschichte hat Charme, wirkt aber auch düster und makaber, so als hätte Tim Burton einen Charlie-Chaplin-Stummfilm in Szene gesetzt.

Von Peter

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