Ein Anime, der sich mit Sport befasst, ist etwas eher Ungewöhnliches. MILA SUPERSTAR, das nun von KSM in einer umfangreichen Gesamtbox veröffentlicht worden ist, ist auch weniger ein typischer Anime, als vielmehr eine Coming-of-Age-Geschichte.

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Bevor es den Anime gab, wurde die Geschichte von Mila Ayuhara schon als Manga erzählt. Von 1968 bis 1970 erschienen zwölf Bände, die sich mit dem sportlichen Aufstieg des Mädchens befassen. Mehr als 30 Jahre später gab es sogar eine Manga-Fortsetzung, da sich der Stoff längst als Klassiker etabliert hatte und auch häufig nachgedruckt wurde. Das Interesse daran, wie es mit Mila weiterging, war also da.
Der Erfolg des Mangas sorgte auch dafür, dass Sport-Comics in Japan sehr populär wurden und es auch heute noch sind. Das ist ein Genre, das in amerikanischen oder europäischen Comics kaum zum Tragen kommt.

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Volleyball ist das allerwichtigste im Leben der zwölfjährigen Mila Ayuhara. Seit sie durch das Spiel ihre schwere Lungenkrankheit besiegt hat, will sie nur noch eines: Die Nummer eins in diesem Sport werden! Dass diese Aufgabe nicht so einfach ist, merkt sie spätestens im Team der Fuijimi-Schule. Die Machtkämpfe dort werden auf dem Spielfeld ausgetragen und es dauert eine Zeit, bis Mila ihren Platz in der Mannschaft gefunden hat. Im Team befindet sich auch Midori, die nach anfänglichen Schwierigkeiten zu ihrer besten Freundin wird – gemeinsam gehen die beiden Mädchen bald durch dick und dünn. Mila wächst mit dem Volleyball auf und egal, was das Schicksal für sie bereit hält, der Sport hilft ihr dabei, ihr Leben zu meistern. Nach und nach kommt sie ihrem Ziel immer näher und wird tatsächlich Mila Superstar!

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Die Serie wurde von 1969 bis 1971 produziert. Toyko Movie Shinsha hatte die Fernsehrechte erworben und stellte 104 Episoden her. In Deutschland kam sie erst mit einiger Verspätung an. RTL 2 strahlte die Serie erstmals im Jahr 1993 aus, da man dringend Nachschub für das beliebte Anime-Programm des Senders benötigte.
Ein paar Folgen synchronisierte man jedoch nicht, da man der Meinung war, sie seien für ein junges Publikum zu „hart“. Diese Folgen gibt es auch in der Box von KSM zu bestaunen, allerdings nur im Original mit Untertiteln.
Im Jahr 2005 wurde in Japan übrigens eine elfteilige Realfilmminiserie für das Fernsehen produziert. In ihm spielt Aya Ueto (AZUMI) die Hauptrolle. Die Serie hat jedoch nie den Weg nach Deutschland geschafft.
Der Anime ist zwar schon deutlich älter und man sieht das auch der Animation an, aber die Geschichte ist erstaunlich frisch geblieben. Sicherlich, die Technik hat sich geändert, was man dieser internet- und handylosen Welt auch anmerkt, aber die essenziellen Themen sind damals so prägnant gewesen wie sie es heute sind. Und darum funktioniert MILA SUPERSTAR auch immer noch.

Von Peter

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