Eines gleich mal vorweg: KICK-ASS 2 ist gut geworden. Wer den ersten Teil mochte, der wird auch mit dem Sequel sehr zufrieden sein. Matthew Vaughn hat nicht mehr Regie geführt, wohl aber produziert. Drehbuch und Regie übernahm Jeff Wadlow (CRY_WOLF). Ihm fiel die Aufgabe zu, die beiden Miniserien HIT-GIRL und KICK-ASS zu einer Narrative zusammenzufügen. Da wir hier auf die Unterschiede zwischen Comic und Film eingehen, hier noch die Warnung: Natürlich gibt es Spoiler. Wer jedoh den Comic schon kennt, den werden die Änderungen nicht besonders überraschen.

Die Handlung folgt im Großen und Ganzen der Comic-Vorlage. Mindy muss das Hit-Girl-Cape an den Nagel hängen und Kick-Ass schließt sich einer Superheldentruppe an, während Red Mist mit neuem Namen und Superschurkenarmee über New York herfällt. Am Ende steht der große Showdown.

Aufgrund der Änderungen, die schon beim ersten Teil stattfanden, waren auch im Sequel ein paar vonnöten. So z.B. in Hinblick auf Daves Freundin Katie, die im Comic eben nicht seine Freundin wurde. In der zweiten „Kick-Ass“-Miniserie gibt es einen Moment mit ihr, der den Comic stark in der Realität verankert. Chris und seine Schergen fallen über sie her, Mark Millar schont hier weder den Zuschauer, noch seine Figuren. Im Film wird ihr dieses Schicksal erspart, allerdings baute Wadlow eine andere Figur ein, der es nicht besser erging. Es wird jedoch mehr angedeutet als gezeigt, der Film ist hier zurückhaltender als der Comic.

Anders ist auch, wie Mindy mit den Zicken in ihrer Schule umgeht. Der Comic ist da härter, der Film setzt mehr auf Humor, auch wenn das Gerät, mit dem Mindy hier hantiert, schon etwas zu übertrieben ist. Es funktioniert im Film, die Lösung des Comics erscheint aber stimmiger. Änderungen waren aber auch vonnöten, weil es im Film Mindys Mutter gar nicht gibt, sie im Comic aber wichtig ist.

Gleiches gilt für das Schicksal eines der Helden. Im Comic wird ihm nicht nur der Kopf abgeschnitten, nein, die Schurken drapieren auch noch den Kopf seines Hundes auf dem kopflosen Rumpf. Diesen Anblick erspart man dem Filmpublikum.

Das große Finale, das im Comic auf dem Times Square stattfindet, wird im Film anders angegangen. Man ist abgeschiedener, mehr für sich. Dass aber auch die Helden von der Polizei einkassiert werden, muss man im Film nicht missen. Es kommt nur an anderer Stelle.

Im Finale gibt es noch andere Veränderungen, so das Schicksal von Chris, das im Film weit, wie brutaler daherkommt. Auch das Schicksal von Mindy alias Hit-Girl ist ein anderes. Im Comic ist es ein großer Moment, als sie festgenommen wird und noch einmal verkündet, dass es ihr eine Ehre war, der Stadt zu dienen. Einen solchen Moment würde man sich auch im Film wünschen, man muss sich jedoch mit einem Kuss begnügen.

Die Änderungen sind vor kleinerer Art, sie sind im Grunde nur notwendig, um den Gewaltgrad etwas zu drosseln (hat hierzulande nichts gebracht, der Film hat eine FSK18-Freigabe erhalten) oder die Geschichte flüssiger zu gestalten, da Elemente komprimiert werden. Nur in einer Beziehung funktioniert der Film schlechter als der Comic: In Hinblick auf Daves Kumpel, der sich als Ass-Kicker verkleidet, aber von seinen Freunden nicht ernstgenommen wird und dann bei Chris‘ Superschurkenarmee herumhängt. Die Figur ist so dümmlich gezeichnet, dass es fast schon weh tut.

KICK-ASS 2 ist für Fans des Originalfilms und des Comics eine wahre Freude. Die Treue und Nähe zur Vorlage macht den Film sympathisch, ein paar Änderungen sind sogar tatsächlich eine Verbesserung, ganz wenige nicht gar so gelungen. Alles in allem der vielleicht amüsanteste (und gewalttätigste) Comic-Film des Jahres.

Von Peter

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