Das Recht der Erde Autor/Zeichner: Étienne Davodeau;
Buch, Hardcover, s/w, 216 Seiten, 27,00 €
Carlsen Verlag
Was verbindet eine steinzeitliche Höhlenmalerei mit einem Atommüllager? Rund 700 km Fußweg quer durch Frankreich von Süd nach Nord-Ost.
Étienne Davodeau ist ein Comicautor, der sich im Juni 2019 auf den Weg gemacht hat um diese Strecke über einen Monat hinweg zurückzulegen. Auf dieser Reise machet er sich Gedanken über den Zustand der Erde und wie der moderne Mensch mit ihr umgeht.
Start ist die Höhle von Pech Merle, in der ihm die Höhlenmalereien, die ein Homo Sapiens-Künstler dort vor über 22.000 Jahren gezeichnet hat, zu diesem Experiment veranlasst haben. Die Frage trieb ihn, ob sich ein Steinzeitmensch Gedanken gemacht hat, was Menschen tausende Jahre später über seine Hinterlassenschaft denken werden.
Sein Ziel ist die kleine Ortschaft Bure im Nordosten von Frankreich, die als ideale Stelle für ein französisches Atommüllager auserkoren wurde. Müll, der unsere Nachfahren auch nach 100.000 Jahren noch beschäftigen dürfte, da die Strahlung so lange anhalten wird.
Unterwegs begleiten ihn real oder virtuell Wissenschaftler*innen verschiedenster Fachrichtungen, die er zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz interviewt.
Auf seinem Marsch trifft er auch viele Einheimische am Wegesrand mit denen er über Gott und die Welt ins Gespräch kommt. Menschen, die mit oder von der Natur leben und Menschen, die hart gegen das Vorhaben der Atomindustrie kämpfen, da die Gefahren einer unterirdischen Lagerung nicht realistisch abzusehen sind.
Étienne Davodeau hat ein Road Trip geschaffen, der einen über den Sinn und Unsinn der modernen Technik nachdenklich werden lässt. (UL))
