1995: Judge Dredd existierte als Comic-Figur bereits 18 Jahre. Judge Dredd debütierte in den Kinos dieser Welt. Die Hauptrolle spielte Sylvester Stallone, die Regie führte Danny Cannon. Dies war jedoch nicht der erste Versuch, Dredd filmisch umzusetzen.

Schon drei Jahre zuvor hatte man an einer Adaption gearbeitet. Damals sollte noch Tim Hunter Regie führen. Als Hauptdarsteller war Stallones größter Konkurrent vorgesehen: Arnold Schwarzenegger. Aus dieser Version wurde nichts. Andere Regisseure kamen und gingen, darunter Renny Harlin, Richard Donner und Richard Stanley. Letzterer wäre eine exzellente Wahl gewesen, hat er mit seinem M.A.R.K. 13 doch schon eine Cursed Earth gezeigt, wie sie auch in den Judge Dredd-Comics vorkommt.
Der Film mit Sylvester Stallone nimmt Anleihen bei einigen Comic-Geschichten und versucht, möglichst viel auf einmal abzuhandeln .Die Haupthandlung erzählt davon, wie Dredds Bruder Rico aus der Haft entkommt, einen Mord begeht, für den Dredd verantwortlich gemacht wird, und Mega-City One übernehmen will. Natürlich kann Dredd sich befreien und stellt sich gegen seinen Bruder.
Der Film ist besser als sein Ruf, allerdings ist er auch ein Bastard zweier Herren. Danny Cannon wollte einen ganz anderen Film abliefern. Selbst das Skript, das die Basis für den Film bot, war ganz anders. Aber er geriet in Clinch mit Sylvester Stallone, der seine eigenen Wünsche durchboxte, da er deutlich einflussreicher als der Regisseur war.

Im Rückblick war aber auch er mit dem Film nicht zufrieden. Stallone hatte das Gefühl, dass das Potenzial, das Judge Dredd bot, niemals ausgeschöpft worden ist. Allerdings erklärte er auch, dass man den Film vielleicht lustiger hätte machen müssen, was eher ein Unverständnis für die Vorlage illustriert. Denn die kann zwar grimmig humorig sein, was hauptsächlich mit satirischen Elementen erreicht wird, aber ganz bestimmt nicht komisch-lustig. Gerade davon gibt es im Film dank des leidlich komischen Sidekicks Rob Schneider schon mehr als genug.

Hardcore-Fans beklagten, dass Judge Dredd den Helm abnimmt. Das macht er in den Comics praktisch nie. Bei einer 90 Millionen Dollar teuren Produktion mit einem teuren Star wie Sylvester Stallone versteht es sich aber von selbst, dass die Produzenten und das Publikum sein Gesicht sehen wollen. Es hilft auch, dem Publikum Dredd als Identifikationsfigur zu verkaufen.