Erfolge sind heute auch immer multimedial. Nach einem Roman folgt meist der Film, dann auch gerne eine Serie (wenn der Film gefloppt ist), irgendwann die Comic-Adaption. So verhält es sich auch bei Cassandra Clares Fantasy-Saga um die City of Bones (als Fernsehserie hieß das Ganze später dann Shadowhunters).
Die Romane sind bei verschiedenen Verlagen erschienen, der Comic bei Knaur. Es dauerte, bis das Ganze nach Deutschland kam, in den USA erschienen die mangaesken Comics schon im Jahr 2017. Autorin Cassandra Clare hat mit Cassandra Jean die Künstlerin handverlesen, nachdem sie von deren Fan-Art zu den Romanen begeistert war. Hauptfigur ist Clary, die merkt, dass es Menschen gibt, die nur sie sehen kann. Damit einher geht das Entdecken eines Geheimnisses, denn ihre Mutter war einst eine Schattenjägerin. Die Schattenjäger jagen seit tausend Jahren Dämonen, und nun wird Clary von derartigen Kreaturen angegriffen. Ein Verkaufsargument für den Comic ist, dass Clare auch exklusive neue Szenen erdacht hat, die es in den Romanen nicht gibt. Darüber hinaus gilt: Bei mehr als 200 Seiten pro Comic und gleich mehreren Ausgaben pro Roman ist der Raum vorhanden, dem geschriebenem Wort gerecht zu werden. Die Zeichnungen eröffnen eine neue Ebene, weil der Comic ganz anders erzählen kann. Ein Blick sagt hier mehr als tausend Worte. Die Geschichte ist auf ein jugendliches Publikum zugeschnitten, als solche funktioniert sie auch. Ältere Leser hadern schon eher mit den Fantasy-Klischees, die hier aufgefahren werden. Die Zeichnungen sind gut, Cassandra Jean hätte aber etwas mehr mit Schatten arbeiten können. Oftmals wirkt das alles etwas flach. Die weiteren Romane wurden auch adaptiert, insgesamt umfasst Die Chroniken der Unterwelt neun Bände.