Reprodukt hat Isabel Kreitz‘ DIE LETZTE EINSTELLUNG (29 Euro) verlegt.
Sie erzählt von einem Autor, der nicht arbeiten darf, von seiner Geliebten, die bei der UFA tätig ist und wie sie ihn als Ghostwriter eines Durchhaltefilms vermitteln kann, und das zu einer Zeit, als das Ende schon absehbar ist. Deswegen muss der Autor sich fragen: Wie weit hat er sich mit seiner Arbeit dem Regime angedient? Kreitz hat sich lose an Erich Kästner orientiert und stellt die Frage, wie Kulturschaffende in der Diktatur leben. Dabei ist sie ambivalent in ihrer Darstellung und macht es weder dem Leser, noch ihren Figuren leicht.
Im Anhang gibt es einen sehr lesenswerten Text über die Filmindustrie zum Ende des Zweiten Weltkriegs und die Blüten, die sie trieb – so wurde im Zillertal ein Film inszeniert, ohne dass man Filmmaterial gehabt hätte, aber man musste den Dorfbewohnern etwas vorspielen, um zu verbergen, da die die Crew ohnehin schon für Drückeberger hielten. Auch erfährt man mehr über den letzten Film, der gedreht wurde: DAS LEBEN GEHT WEITER.
