Mein zweiter Roman, die Krimikomödie MORD IN GEEKTOWN, ist vor wenigen Wochen erschienen. Nachfolgend ein paar Gedanken darüber, wie er zustande kam, was mich bewegt hat, Überlegungen zur Fortsetzung und zum Spin-off und zu vielem mehr.

MORD IN GEEKTOWN entstand innerhalb eines Jahres. Ich begann im September 2023 während eines Toskana-Urlaubs. Zu dem Zeitpunkt war mein erster Roman seit ein paar Monaten im Handel und ich überlegte, was der zweite Roman werden könnte. Zwei Ideen standen zur Auswahl. Unschlüssig, mit welcher voranzugehen war, schrieb ich zu jedem das erste Kapitel und zeigte sie dann meiner Frau Isi. Ihre Meinung war ausschlaggebend, dass es MORD IN GEEKTOWN wurde. Vielleicht auch die bessere Wahl. Ein spaßiger Krimi mit hohem Nerdfaktor ist schon was anderes als ein existenzialistisches Drama, das der andere Stoff gewesen wäre (bzw. ist, denn vom Tisch ist die Idee nicht). Ich habe sogar einen Weg gefunden, den Titel dieses Dramas in MORD IN GEEKTOWN reinzubringen, sowohl in die Handlung als auch als Zitat.

Als ich mit dem Schreiben von MORD IN GEEKTOWN begann, hatte ich einen Anfang und ein Ende, und letzteres machte noch ein paar Transformationen durch, je weiter ich beim Erzählen der Geschichte kam. Ich bin nicht der Typ Autor, der alles im Vornherein aufdröselt, entwickelt, plant und dann ein Treatment hat, anhand dessen geschrieben wird. Vielmehr mag ich es, selbst zu entdecken, wohin die Reise führt. Das macht es für mich spannender. Es ist so, als ob die Figuren mir sagen würden, was passieren soll.

Dabei muss ich an Robert E. Howard (1906-1936) denken. Er beschrieb das Schreiben seiner Conan-Geschichten in einem Brief so, dass es wäre, als ob Conan neben ihm stünde. Als ob er ihm im Plauderton erzählen würde, was er erlebt hatte. Howard musste es nur noch aufschreiben. So ähnlich geht es mir auch, wobei ich eher das Gefühl habe, dass ich den Figuren ihren Freiraum lasse. Sie sind mit Charakteristika ausgestattet, die sich natürlich ergeben, die dann aber auch diktieren, wie es mit ihnen weitergeht.

Das Schreiben ging mir recht leicht von der Hand, Ideen für Figuren oder Situationen poppten einfach auf oder ergaben sich durch Gespräche, die nicht zwangsläufig mit dem Roman zu tun hatten. In meinem Kopf, aber auch auf den Seiten wuchs Geektown immer mehr an, wurde zu einem Ort, der mich von der Skurrilität der Figuren an eine Serie aus den Neunzigern erinnerte, die ich sehr mag: PICKET FENCES. Für mich wurde Geektown schon im ersten Roman zu einem kleinen Universum, das ich nach und nach ausbaue.

Ein Sicherheitschef in einer gelben TNG-Uniform, eine Rezeptionistin, die sich gerne mal als Leeloo oder Padme verkleidet, ein Diner, in dem es verdammt guten Kaffee gibt, ein He-Man-Fan, der im Fetisch-Club unterwegs ist, ein Mann, der die Liebe zu den Klingonen vielleicht ein wenig zu weit treibt, und Häuser, die direkt aus Film und Fernsehen sind. Es gibt in Geektown Hunderte Anspielungen und Verweise auf Filme und Serien, aber auch Comics. Ich weiß ehrlich gesagt selbst nicht, wie viele es sind. Mal sind sie offensichtlich, mal subtil, mal biete ich eine Erklärung, wenn ich glaube, dass es zu obskur wird, mal ist es ganz dem Leser überlassen, alle Anspielungen zu finden. Ich sag nur, zu Star Wars und Star Trek über Das fünfte Element, Battlestar Galactica, Masters of the Universe, Beetlejuice, The Walking Dead, Highlander, Vikings, Jäger des verlorenen Schatzes, Spider-Man, Watchmen, Twin Peaks, Shameless, Grey’s Anatomy, Dr. House, Manta Manta, Zurück in die Zukunft, Scrubs, Psycho und vielem mehr gibt es in MORD IN GEEKTOWN Anspielungen und Easter Eggs zu entdecken.

Version 1.0.0

Bei meinem ersten Roman INTERVIEW MIT MARILYN MONROE habe ich bewusst eher kurze Kapitel geschrieben. Es sind 82 plus Epilog. Das heißt, Im Schnitt haben die Kapitel also nicht mehr als knapp vier Seiten. Manche sind dennoch länger, andere kürzer. Ich wollte eine gewisse Schnelligkeit im Lesefluss, von einem Höhepunkt zum nächsten. Bei MORD IN GEEKTOWN bin ich anders vorgegangen. Hier sind es 24 Kapitel plus Epilog, was heißt, dass im Schnitt gut zwölf Seiten auf jedes Kapitel fallen. Manche sind aber auch länger. Ich wollte hier länger bei einzelnen Szenen verweilen, auch wenn sich in Kapiteln durchaus die Szenerie ändert und auch ein Perspektivenwechsel der Figuren stattfindet. Beiden Romanen ist gemein, dass sie plot- und dialoggetrieben sind. Ich halte mich nicht gar so sehr mit Beschreibungen von Figuren auf. Ein paar Kernpunkte, mehr nicht. Ich finde, das lässt der Phantasie des Lesers die größtmögliche Freiheit, das Aussehen der Figuren selbst zu formen.

Die, die das Buch schon haben, wissen ja schon, dass es im September einen Spin-off von MORD IN GEEKTOWN geben wird: GESCHICHTEN AUS GEEKTOWN. Das ist eine Anthologie mit 25 Geschichten. Die letzte davon habe ich am letzten Wochenende geschrieben. Ich kann wirklich sagen: Es war eine Art Schreibrausch, weil diese 25 Geschichten in 17 Wochen fertigwurden. Die erste habe ich am 19. Januar geschrieben. Meinem Verleger Björn stellte ich das Konzept dann etwa zwei Monate später vor und zeigte ihm eine Geschichte („Die Lesung“). Er war gleich Feuer und Flamme für den Spin-off, der nun die üblichen Arbeitsgänge durchlaufen muss: Lektorat, Cover in Auftrag geben, Satz. Im September ist es dann soweit mit einem Story-Mix, der zeigt, in welch unterschiedliche Richtungen es in Geektown gehen kann: Es wird lustig, aber es wird auch tragisch, und spannend, und nicht jede Story endet so, wie man das erwarten würde. Und natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern aus MORD IN GEEKTOWN.

In MORD IN GEEKTOWN gibt es viele Figuren, eine mag ich besonders gerne: Małgorzata Mangold. Einige werden den Namen wahrscheinlich mit einem L lesen, aber ł ist kein l, es ist ein polnischer Buchstabe und wird wie ein u ausgesprochen. Das rz wiederum ist ein sch. Phonetisch würde es also heißen Maugoschata. Nur, damit ihr wisst, wie ihr Małgo (die Kurzform) im Roman lesen müsst.

Es kamen ja schon erste Fragen auf, ob es abseits von GESCHICHTEN AUS GEEKTOWN, das im September kommen wird, auch eine echte Fortsetzung von MORD IN GEEKTOWN geben wird. Ein wenig ist es natürlich auch davon abhängig, wie gut sich die ersten beiden Bücher verkaufen, aber sagen wir mal so: Ich habe einen Titel für den zweiten Teil, ich habe eine Story-Idee für die Teile 2 bis 5 und ich habe sogar schon den Titel für Teil 5. Es kamen ja schon erste Fragen auf, ob es abseits von GESCHICHTEN AUS GEEKTOWN, das im September kommen wird, auch eine echte Fortsetzung von MORD IN GEEKTOWN geben wird. Ein wenig ist es natürlich auch davon abhängig, wie gut sich die ersten beiden Romane verkaufen, aber sagen wir mal so: Ich habe einen Titel für den zweiten Teil, ich habe eine Story-Idee für die Teile 2 bis 5 und ich habe sogar schon den Titel für Teil 5 …

Man kann fast schon sagen, dass mein neuester Roman bei in Farbe und Bunt immer pünktlich zur FedCon erscheint. Bei INTERVIEW MIT MARILYN MONROE war das weniger prägnant, als bei MORD IN GEEKTOWN, da gerade bei einer Con natürlich die absolut ideale Klientel für den Roman herumläuft. Ob es bis zur nächsten FedCon mit dem nächsten Roman klappt, muss sich noch zeigen. Er müsste dann innerhalb von neun Monaten entstehen – für den ersten brauchte ich zwölf. Aber es ist durchaus im Bereich des Möglichen. Im Moment sammle ich vor allem Ideen rund um das Grundgerüst der Geschichte. Die meisten ergeben sich erfahrungsgemäß während des Schreibens.

Von Peter

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